Wir sitzen alle in einem Boot
Ich wollte nur einen kurzen Post in unsere NeuroContact DeepDive Chatgruppe schreiben und das ist dabei raus gekommen: Der NeuroContact Raum (wir bieten Abendgruppen und Online Räume sowie Einzelsitzungen an) ist ein offener Raum, ein dynamischer Prozess, der durch uns alle gestaltet wird und deswegen wissen wir nicht was passieren wird, was sich im Hier & Jetzt zeigen möchte.
Es ist ein Raum, um zu teilen, was oben aufliegt. Wo es gerade weh tut, wo es gerade wütend macht und auch, wo gerade nichts gefühlt wird und in der Absence ist oder oder…
Und genauso ist es ein Raum, um freudiges und kraftvolles zu teilen, etwas zu bestärken, was für Dich wichtig und wesentlich ist. Erfolge zu feiern. Übergange zu ehren.
Ebenso gibt es die Möglichkeit etwas zu erforschen, an den Stellen, wo wir nicht so genau wissen, was da los ist. Diese Stellen oder Situationen, in denen wir merken, wir werden enger oder sauer, schämen uns oder ähnliches.
Situationen, die wiederholt im Leben auftauchen. Wo ich nicht wirklich einen Fuß auf den Boden bekomme, auch, wenn ich mich anstrenge, es hinzukriegen 😊.
Bewusstseinsströme
Das Geschenk eines wohlwollenden und sicheren Beziehungsraumes ist, dass wir uns gegenseitig Präsenz und Mitfühlen schenken können.
Durch das Zuhören, sprich einem anderen Bewusstseinsstrom offen lauschen, passiert auch etwas in meinem eigenen Nervensystem. Auch ich selbst lerne dabei, meine Welt wird größer.
Letztendlich sind wir alle einfach Menschen, mit den mehr oder wenigen selben Bewegungen und Wunden (nehme ich auch nicht zu viel Raum ein? Wie wirke ich auf andere,wie komme ich an? Darf ich meine Stimme erheben? Wenn ich dort ankomme und dies erreicht habe, dann ist alles besser usw – kennen wir alle).
Zelluläre Bedürfnisse
Und wirklich zuhören, dürfen wir lernen. Zu schnell sind wir „auf Sendung“, mit Rat- oder Vorschlägen zur Hand, wollen helfen, lösen und verbessern, sehr selten auch Recht haben 😉, während sich unser Gegenüber nur einmal ein offenes Ohr oder eine warme Hand wünscht, um zu spüren: Da ist ein Mensch, ich werde wahrgenommen. Ich bin in Sicherheit. Ich gehöre dazu.
Im Experiment Mensch SEIN haben wir alle dieselben Grundbedürfnisse: Verbindung, Wachstum/Ausdehnung, Versorgung, Schutz. All die Qualitäten, die wir zellulär im Mutterbauch erfahren haben.
Mehr WIR als ICH
Wir alle möchten gehört, gesehen und gefühlt werden. Dafür sind wir designt. Dafür haben wir dieses fantastische Nervensystem und unsere Wahr-nehmungskapazitäten. Dieser Millionen Jahre alte Biocomputer, ist nicht nur KI weit überlegen, nein, er ist auch dafür gemacht miteinander zu lernen und zu wachsen. Der kapitalistische Individualismus und vermutlich auch das Patriachat hat da einige Verwirrung reingebracht.
Der derzeitige Entwicklungsschritt ist meiner Wahrnehmung nach, dies erkennen und sich bewusst dem WIR zuzuwenden und zu verstehen, dass wir alle in einem Boot sitzen. Nicht nur auf unseren Delfin und Walreisen. Nein, immer.
Sich SELBST immer mehr erforschen
Dabei ist es gut, sich in sICH auszukennen, sich selbst zu fühlen und wahrzunehmen. Was oft ein Entwicklungsweg ist. In der heutigen schnellen, komplexen, digitalen Welt, wo alle und jeder nach unserer Aufmerksamkeit hascht, ist es wichtiger denn je, sich selbst zu spüren und frei wählen zu können und nicht von unbewussten Strömen, Narrativerzählungen mitgerissen zu werden und uns an Orten wiederzufinden, wo wir gar nicht hinwollten.
Geburtsrechte
Oder noch mal so formuliert, wie ich es von einem meiner wichtigsten Lehrer öfter höre: Menschen haben das Geburtsrecht zu sein, zu werden und dazu zu gehören.
Gerade das Thema Zugehörigkeit ist oft eine verwundete Stelle in unserem Nervensystem. Wie wunderbar, wenn wir sichere Räume finden, in denen wir genau diese zarten Stellen in Contact bringen können, ihnen Aufmerksamkeit schenken, wie z.B. in NeuroContact.
Sehr menschlich
Eine sehr menschliche Gemeinsamkeit ist, dass wir meist, die wunden Stellen vermeiden. Nicht fühlen wollen. Eigentlich, wenn wir einmal genau hinschauen, ist unser Leben eine einzige Vermeidungsstrategie bestimmte Gefühle nicht zu fühlen, bestimmte Situationen nicht wieder erleben zu wollen. Oder? Oft merken wir es selbst gar nicht so richtig. Das nennt man das blinde Flecken.
Die Intelligenz des Lebens
Daran ist nichts falsch, war es doch in einem Moment in der Vergangenheit eine zu überwältigende Situation für unser Nervensystem. Der Schmerz war zu groß. Unser System* hat einen Weg gefunden, damit umzugehen. Etwas wegzupacken. Abzuspalten. Zu kämpfen. Oder ein anderes Gefühl drüber zu legen. Schlimmstenfalls einzufrieren.
Wie epi-genial ist das eigentlich? Die Intelligenz des Lebens in action. Denn Leben will überleben. So einfach ist das. So entstehen Überlebensstrategien. Wir können sie ehren, denn sie haben uns im Leben weitergetragen, möglich gemacht, weiter zu leben, weiter zu gehen – in diesen Moment gebracht. Wie cool! Wie delfinisch! Sonst wären wir uns hier auf diesem Weg nicht begegnet.
Von der Überlebens- zur Delfinstrategie
Der Punkt ist, dass im Erwachsenen Dasein diese Überlebensstrategien sich in engen Momenten zeigen, im Nicht-Kontakt, im nicht geerdet sein können, in körperlichen Beschwerden, mangelndem Geldfluss, einer nicht gefühlten Agency im Leben, unbefriedigenden Beziehungen, ständig wechselnden Partnern oder keiner Liebesbeziehung, den immer gleichen Dialogen… Jede und jeder hat da eigene „Packerl“.
Ressourcen des erwachsenen Nervensystems
Hier kommt die Eigenverantwortung ins Spiel. Das erkennen, dass „unangenehme“ Emotionen in meinem System auftauchen und durch die äußeren Um- und manchmal auch Zustände, gerne durch andere Menschen und vor allem durch intime, nahe Beziehungen „nur“ getriggert und aktiviert werden. Eigene Trigger surfen ist ein hohes Maß an eigenverantwortlich und fürsorglich mit sich selbst umzugehen und den Lichtstrahl der Aufmerksamkeit wieder zu sich zu lenken.
Und diese Engpässe tauchen immer wieder auf, weil genau an diesen Stellen das Leben uns eine persönliche Einladungzur Horizonterweiterung und zum Anhalten schickt. Im Anhalten liegt eine große Kraft und Magie.
Genau hier möchte gefühlt werden. Diesmal möchte das Gefühl Aufmerksamkeit bekommen und der irgendwann früher angehaltene Prozess zu Ende geführt werden – das geht nur über das Fühlen und eine bewusste körperliche Erfahrung im Hier & Jetzt. In Contact, im Bezogensein. So lernt das Nervensystem.
Ich weiß, wir versuchen es immer wieder über mentale Prozesse und Erkenntnisse. Und vor allem versuchen wir es alleine hinzukriegen, was oft eine Sackgasse ist. Ich weiß, wovon ich rede.
Emergenz aus dem Stillpoint
Und in diesem Anhalten gibt es auch eine Bewegung, emergent und richtungslos, den Weg für neues bahnend. Hier begegnen wir dem Nicht-Wissen. Ein Zustand, den wir oft nicht so gut aus-halten können. Und eigentlich wissen wir alle nichts… vielleicht verlässt Mutter Erde gleich ihre Umlaufbahn oder die Sonne geht andere Wege. Wissenschaft ist wertvoll und bringt einiges an Licht. Unserem Herzen ist das Nicht-Wissen näher, es macht den inneren Raum weit und offen… (meine Erfahrung – schau für Dich selbst)
Beziehungsräume = Integrationsräume
Verletzungen und Wunden entstehen so gut wie immer in Beziehungen mit Menschen. Entweder weil jemand zu dominierend, zu viel, zu wenig oder gar nicht da ist.
Die richtig gute Nachricht ist, deswegen können wir uns auch so sehr mit unserer Präsenz und Miteinander SEIN beschenken. Diese zarten und intelligenten Überlebensstrategien heilen auch in Beziehung. Wie z.B. in einem wohlwollenden, wesentlichen, wertschätzenden Raum von NeuroContact.
Und wie gut, dass es weltweit mittlerweile so, so viele andere ähnlich tiefe und verbindende Räume gibt, in denen wir uns gemeinsam nach-nähren können. Der Fachbegriff ist post-traumatisches Lernen.
Bereit für MEER?
Und bereit für noch eine gute Nachricht? In unseren Wunden und Überlebensstrategien ist meist ein Schatz verborgen. Es ist der Wegweiser unser volles Potenzial auf die Erde, in die menschliche Gemeinschaft einzubringen. Das Geburtsrecht zu werden, sich auszudehnen und zu entwickeln. Bewusst zu SEIN.
Kleiner Disclaimer: Dabei gibt es keinen Endpunkt, an dem alles gut ist. Ent-wicklung und geht immer weiter. Selbst nach der Erleuchtung… 😉.
An diesen engen Stellen ist fast immer viel Lebenskraft gebunden. Kraft, die wir uns für unser Leben wünschen. Kraft, die uns weiter werden lässt, die unser bewusstes SEIN in der Welt ausdehnen lässt. Es geht also nicht darum, bestimmte Gefühle „loszuwerden“ und dann ist alles besser. Gefühle wollen gefühlt werden. Der Weg gegangen werden. Blockaden sind kein Hindernis, sie sind der Weg. Und wir sind alle übende Meisterinnen und Meister – wie gesagt in dem einen Boot der Menschheitsfamilie sitzend auf einem kleinen blauen Planeten, welcher durchs Universum saust… crazy genug.
Lust, deinen persönlichen Schatz zu heben? In Contact zu bringen, was auf NeuroContact wartet? SEA & FEEL You
* Ich schreibe System und meine die Gesamtheit Deines Seins von der Zelle bis hin zu Deinem höheren Selbst, allen nicht stofflichen Schichten und Dimensionen